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RVS A15-Gaster / Kanton und Region müssen Lösungen suchen

19. Mai 2022 – Mit grosser Enttäuschung hat «Die Mitte Uznach» vom negativen Entscheid der Eidgenössischen Natur- und Heimatkommission (ENHK) bezüglich der Linienführung im Bereich Grynau-/Benknerstrasse Kenntnis genommen.  Die Forderung der Strassengegner, die weitere Planung deshalb abzubrechen, wird von der Mitte Uznach klar abgelehnt.

Auch für Die Mitte Uznach ist das Schutzgebiet Kaltbrunner-, Benkner-, Burgerriet sehr wertvoll, welches es zu schützen und für kommende Generationen zu erhalten gilt. Gerade deshalb wird aber bedauert, dass die ENHK die mit dem vorgelegten Projekt vorgesehene Verschiebung der Benknerstrasse und die weiteren Aufwertungsmassnahmen, einhergehend mit einer Verbesserung gegenüber der heutigen Situation, anscheinend nicht in ihrer Beurteilung berücksichtigen kann. Ob diese Einschränkung in der Beurteilung schlussendlich der Sache dient, ist zu hinterfragen.

 

Nach diesem «K.O.-Schlag» sind nun der Kanton zusammen mit der Region und den Gemeinden aufgefordert, wieder aufzustehen um für die Linienführung Grynaustrasse – Rotfarb eine alternative Lösung zu finden.

 

Die Augen vor Tatsachen und Fakten zu verschliessen, wie das die Strassengegner immer noch tun, hilft der Problemlösung leider nicht. Die Vorschläge der IG Mobilität bringen kein einziges Fahrzeug aus dem Uzner Zentrum und belasten weiterhin Gesundheit und Sicherheit der Uzner Bevölkerung. Die NO2-Grenzwerte im engen Städtchen bewegen sich dauernd erheblich über den Grenzwerten. Die Lärmbelastungen entlang der Verkehrsachsen und vor allem im Zentrum – auch in der Nacht– sind teilweise ebenso gesundheitsgefährdend. Die Unfallgefahr für Kinder und Erwachsene inmitten des Gemeindezentrums, wo Schulen und Bahnhof entsprechend grossen Fussgängerverkehr aufweisen, steigt mit jedem unnötig durchfahrenden Fahrzeug. Lösungen auf dem bestehenden Strassennetz, welche lediglich die Anzahl oder den Umfang der vielen täglichen Staus verkleinern, würden wieder attraktiver. Mit dem Resultat von weiterem Mehrverkehr. Die Vorschläge der Strassengegner sind somit für Die Mitte Uznach keine Lösung, und schon gar nicht zukunftsgerichtet.

 

Wie aus der Tabelle der Fachstelle für Statistik im Kanton St.Gallen zu entnehmen ist, sind die immatrikulierten Strassenfahrzeuge seit 2010 per Ende 2020 wie folgt gestiegen: Benken +11%, Kaltbrunn +30%, Gommiswald +27%, Schmerikon +20%, Uznach +20% oder in Zahlen ausgedrückt total gegen 4’000 Strassenfahrzeuge in 10 Jahren. Im gleichen Zeitraum ist entsprechend auch die Bevölkerung in diesen Gemeinden stark gestiegen (z.B. Benken und Kaltbrunn je über 30%!). Eine Unmenge an Kulturflächen wurde in den vergangenen Jahrzehnten für Wohn- und Geschäftsbauten verbaut. Der für dieses erheblich grössere Verkehrsvolumen notwendige zusätzliche Strassenraum wurde jedoch nicht angepasst und zwängt sich nach wie vor wie vor über 100 Jahren durchs Uzner Städtchen und das Zentrum. Auch die Pendler-Statistik des Bundesamtes für Statistik (letzte Zahlen von 2018) zeigt auf, dass in den umliegenden Gemeinden die Arbeitsorte nicht in den betreffenden Gemeinden zu finden sind und die Bevökerung somit auf Mobilität immer mehr angewiesen ist.

 

 

 

 

 

Die Mobilität liegt in der Natur des Menschen. Und dies auch schon lange vor der Erfindung des Rades und der damit verbundenen Notwendigkeit von Strassen und Wegen. Arbeitsplätze und Einkaufsmöglichkeiten sind nicht immer in ÖV und Langsamverkehr-Nähe. Warenlieferungen und Wohnungsbauten selber verursachen Verkehr. Auch wenn die Zahl der alternativen Antriebsysteme von Fahrzeugen im Verhältnis stetig zunimmt und die ÖV-Strukturen soweit möglich und sinnvoll verbessert werden, die individuelle Mobilität wird nicht abnehmen. Die dazu längst notwendige Anpassung der Infrastruktur nicht an die Hand zu nehmen, wäre fahrlässig und nicht zukunftsgerichtet.

 

In den vergangenen Jahrzehnten wurden in den betroffenen Gemeinden zigtausende Quadratmeter für Wohn- und Industriebauten mit Milliarden von Franken gebaut. Die Kosten für dieses Jahrhundert-Strassenprojekt sind durch den Strassenbaufonds gedeckt und würden beim Scheitern der Regionalen Verbindungsstrasse A15-Gaster mit Handkuss in einem anderen Teil des Kantons verbaut.

 

Deshalb ersucht Die Mitte Uznach die Verantwortlichen, das Strassenbauprojekt Entlastungsstrasse A15-Gaster mit hoher Dringlichkeit weiter zu verfolgen und nicht die Schaufel zu diesem Jahrhundertprojekt wegzuwerfen. Zum Wohl einer gesunden und zukunftsgerichteten Entwicklung der Region wie auch der Gemeinde Uznach.

 

Uznach, 19.05.22

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